Spendenaktion „Neue Glocken für die St-Johannis-Kirche“
Wir haben es geschafft.
Rund 35 T€ kamen durch kleine und große Spenden zusammen.
Dank an alle Spender, die mit dazu beigetragen haben, dass auch weiterhin die Glocken für viele Jahre ihren Klang über die Stadt verbreiten und zum Gottesdienst rufen können.
Einladung zur Inbetriebnahme der „neuen – alten Glocken“
Am Sonntag (19.März) wird um 10 Uhr herzlich zu einem Gottesdienst eingeladen, in dem die „neuen-alten Glocken“ feierlich in Betrieb genommen werden. Dies wird auf musikalischer Weise erfolgen. Im Anschluss an den Gottesdienst wird zu einem Kirchenkaffee in der Pfarrscheune eingeladen.
Durch viele kleine und große Spenden in Höhe von gut 35 T€ konnten zwei Glocken von der Thomaskirche in Düsseldorf erworben werden, die aufgegeben werden mussten. Gleichzeitig reichte das Geld noch aus, um die notwendigen Arbeiten in der Glockenstube vor Ort auszuführen. Die alten Stahlglocken sind noch zu sehen. Sie stehen vor der Kirche.
(Begrüßung der zwei Bronzeglocken erfolgte schon am Ostermontag 2022.)
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… aus dem Gemeindebrief Juni – September
Die “alten und für uns neuen” Glocken sind da. Sie sind bezahlt. Ein großes Dankeschön geht an alle Spender!!!
Seit 1960 haben sie ihren Dienst in der Thomaskirche von Düsseldorf versehen. Sie wurde entwidmet und dann abgerissen. Die Glocken legten einen Zwischenstopp auf dem Weg von Düsseldorf nach Gescher ein, wo sie von uns vor einigen Wochen abgeholt wurden. Das Kunsthaus Zürich wollte die Glocken für ein Kunstwerk ausleihen. Im April 2020 eröffnete das Kunsthaus Zürich einen von dem Ar- chitekten David Chipperfield entworfenen Erweiterungsbau. Der Künstler (William Forsythe) hat sehr gezielt für sein Kunstwerk gesucht und wollte eben diese Glocken, wegen ihrer Charakteristik und des klanglichen Zusammenspieles mit weiteren 3 Glocken für kurze Zeit als zentralen Punkt in einer großangelegten Installation ausleihen. Am Ostermontag 2022, bei der „Begrüßung der Glocken“, konnten wir den Klang der alten – neuen Glocken das erste Mal zusammen mit unserer kleinen Bronzeglocke erleben.
Gemeinsam müssen wir nun noch 10 T€ sammeln, damit der Fußboden in der Glockenstube verstärkt werden kann und zwei neue Glockenjoche und Glockenklöppel bestellt werden können.
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…. aus dem Gemeindebrief Dez/Febr 2021/22
“Neue Glocken für die St.-Johannis-Kirche”
Die kleine Bronzeglocke bekommt zwei neue Geschwister
Liebe Glockeninteressierte,
unsere Gemeinde kann sich freuen. Durch den großen Einsatz des Glockensachverständigen Claus Peter ist es gelungen, auf der Glockenbörse zwei Bronzeglocken festzumachen. Vom Gewicht her entsprechen sie der Statik des Glockenturms. (Glocke mit Schlagton g1+2 (583 kg) (Inschrift: HEILIG, HEILIG, HEILIG IST DER HERR (JES. 6/3) und Glocke mit Schlagton c2+2 (294 kg) (Inschrift: EHRE SEI GOTT (LUK. 2/14)) Im Klang passen beide gut zur kleinsten Glocke, so dass das Dreiergeläut in sich gut abgestimmt ist, so Claus Peter.
Jetzt müssen die Genehmigungen von den Aufsichtsbehörden zweier Landeskirchen eingeholt werden (Landeskirche Hannover und Nordkirche). Das wird seine Zeit benötigen. Wenn beide Behörden grünes Licht gegeben haben, können die Glocken von der Glockenbörse GbR in Burgdorf (bei Hannover) abgeholt werden. Sichtbar für alle aufgestellt werden die Glocken zunächst im Glockenturm. Gleichzeitig wird sich auch das hochgesteckte Spendenziel von ehemals 50.000 € verringern.
Mit den bereits eingegangenen Spenden in Höhe von 22.411 € können wir den Kauf der Glocken und einen kleinen Teil des Einbaus finanzieren. Dazu gehören u.a. neben dem Arbeitslohn die Herstellung zweier neuer Glockenjoche, die Verstärkung des Glockenstubenbodens, der Kauf von zwei neuen Glockenmotoren, die Verlegung der Turmuhr aus dem Schwingungsbereich der Glocken usw.. Eine verlässliche Aussage über die Gesamtkosten ist zur Zeit noch nicht möglich, da noch einige Angebote fehlen.
Seit Advent 1958 sind die in Apolda gegossenen Stahlglocken “Kantate” und “Jubilate” in unserer St-Johannis-Kirche nun schon im Einsatz. Damals wurden sie unter großer Beteiligung der Bevölkerung feierlich begrüßt, als sie vom Bahnhof zur Kirche mit einem Pferdefuhrwerk transportiert wurden. Der Glockensachverständige Peter hat empfohlen, sich bald um neue Glocken zu kümmern. Denn Stahlglocken aus der Zeit um 1958 haben erfahrungsgemäß etwa eine Haltbarkeit zwischen 60 und max. 80 Jahren. Aus diesem Grunde hat die Kirchengemeinde erwogen, bei einem Seebrückengottesdienst die Spendenaktion für das Projekt “Neue Glocken für die St-Johannis-Kirche” ins Leben zu rufen.
Sobald die genauen Kosten für das Glockenprojekt feststehen, werden wir nochmals einen Spendenaufruf starten. Ist die Finanzierung gesichert, können wir mit dem Ausbau der alten Glocken und dem Einbau der zwei Bronzeglocken beginnen.
Wir freuen uns, das bereits der Musikverein „Musica sacra Kühlungsborn e.V.“ zugesagt hat, uns aktiv bei der Beschaffung von finanziellen Mitteln zu unterstützen.
Liebe Glockeninteressierte, ich bin mir sicher, dass wir gemeinsam auch dieses Projekt in naher Zukunft umsetzen werden.
Matthias Borchert (Pastor)
Seit Advent 1958 sind die Stahlglocken „Kantate“ und „Jubilate“ in unserer St-Johannis-Kirche nun schon im Einsatz. Ein Glockensachverständiger hat empfohlen, sich auf den Guss zweier neuer Glocken einzustellen, denn Stahlglocken aus dieser Zeit (1958) haben etwa eine Haltbarkeit zwischen 60 und max. 80 Jahren. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, zwei neue Bronzeglocken gießen zu lassen und bitten deshalb um Spenden für dieses Projekt.
Jeder Euro zählt
Ob 5 Euro, 10 Euro oder mehr – wir würden uns sehr freuen, wenn Sie unser Glocken-Projekt mit einer Spende unterstützen und so zum Erhalt der St-Johannis-Kirche beitragen!
Über Spendergelder in Höhe von 4.000 Euro konnten wir uns während der Feierlichkeiten zu „800 Jahre Kirche Kühlungsborn“ freuen. Am 24.11.2021 wurden anonym 8 T€ gespendet. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Unterstützer!
So viel wurde gespendet (Euro)
Stand: 27.02.23 Wir danken allen Spendern.
Historie der Kirchenglocken der St.-Johannis-Kirche
1492
Inschrift der Glocke: „O rex gloriae, Christe, veni cum pace“ („O König der Herrlichkeit, Christus, komm mit Frieden“)
1916
Aufrufe an die Bevölkerung: „Gold gab ich zur Wehr. Eisen nahm ich zur Ehr.“ Aufforderungen, alle kriegswichtigen Materialien aus Industriemetall und Eisen abzuliefern. Vermutlich werden die Prospektpfeifen der Orgel auch abgegeben.
1917
Erneute Registrierung der Kirchenglocken und deren Einschätzung nach neuen Richtlinien: Gruppe A (ablieferungspflichtig), Gruppe B (mäßiges Kunstwerk), Gruppe C (besonderer Kunstwert). Die älteste und kleinste Bronzeglocke aus dem Jahr 1495 wird als besonderes Kulturgut eingestuft.
5. November 1917
Ablieferung der größten Bronzeglocke.
26. März 1918
Mit der Ausgabe von Brotkarten wird eine öffentliche Bekanntmachung an die Bevölkerung ausgehändigt: Freie Haushaltsgegenstände aus Industriemetall wie Bierkrugdeckel, Gewichte, Fenstergriffe und Türklinken sind als kriegswichtig abzuliefern. Die Abgabe von Gold gilt als vaterländische Pflicht. Gesammelt werden auch Altkleider und Stoffabfälle.
8. August 1924
Kirchgemeinde und Gemeindevorstände von Bruns- haupten und Arendsee rufen zu einer Spendensammlung für den Erwerb einer neuen Kirchenglocke auf.
Der Kostenvoranschlag beträgt 3.300 M bis 3.600 M. Im Oktober 1924 wird die neue Glocke bei der Firma Schilling Söhne in Apolda in Auftrag gegeben und bereits am 6. März 1925 geweiht.
1936
Das nationalsozialistische Deutschland forciert die Vorbereitungen eines neuen Krieges mit seinem Vierjahresplan. Zum Aufrüstungsprogramm gehört die Eingliederung von Altstoffverwertung in die Wirtschaft wie z.B. Abfälle aus Industriemetall, Altpapier, Fellen, Flaschen und Knochen.
8. Mai 1940
Sämtliche Glocken aus Bronze und Gebäudeteile aus Kupfer werden erfasst und auf Anforderung unverzüglich der Rüstungsreserve zugeführt.
1942
Es erfolgt die Ablieferung der beiden großen Glocken.
1950er-Jahre
Nachforschungen nach dem Verbleib der Kirchenglocken auf einem der vielen Glockenfriedhöfe verlaufen ergebnislos.
1958
Die Kirchgemeinde lässt zwei stählerne Glocken in Apolda gießen. Im Advent 1958 werden sie („Jubilate“ und „Kantate“) unter großer Beteiligung der Bevölkerung installiert.
2019
Die Kirchgemeinde erwägt, zwei neue Bronzeglocken gießen zu lassen.